Die „Krake Landverbrauch“ frisst sich weiter in die Linkselbischen Täler- der jüngste Vorstoß zielte auf Sora- aber nicht nur-
Dort werden 65 Hektar als Erweiterung für das Gewerbegebiet Klipphausen gebraucht.
Man setze auf Wachstum, denn dieses ist der Garant für freiwillige Leistungen in Kultur und Umweltschutz, dem Fortbestand der Feuerwehren und der Entwicklung der Infrastruktur wiederholt der Bürgermeister Knöfel gebetsmühlenartig!
Darum müsse auch die Erweiterung der Gewerbegebiete zulasten der besonders fruchtbaren Ackerböden sein. Und zwar sehr schnell, denn Fördermittelsätze würden niedriger und Bodenpreise teurer. Auch reiche das Erreichte nicht.
Ja, wann reicht es denn?
Diese Frage wurde bereits vor 10 Jahren gestellt- natürlich nur rhetorisch!- als ein Flächennutzungsplan (FNP) erstellt werden, musste, da es sonst keine Zustimmungen mehr für weitere „bauliche Entwicklung“ gab. „Korrekturen“ in Form von „Ergänzungssatzungen“ folgten zeitnah.
Nun muss aber der FNP überarbeitet werden. Die unliebsamen Einwände bei der öffentlichen Beteiligung wurden „weggewogen“ – egal, ob sie nun vom „Bürger“ oder von Fachbehörden gegen den Entwurf erhoben wurden. Das darf der frei gewählte Gemeinderat, denn im Rechtsstaat unterstellt man ihm, dass er sich treu für die heimischen Interessen engagiert. Werden hier aber wirklich kommunale Interessen verfolgt?
Ja, es stimmt, die Finanzen der Gemeinde Klipphausen sind in einer bedenkliche Schieflage. Die exorbitante Verschuldung hat aber nicht etwa ihre Ursache in unzureichender Unterstützung durch Land und Bund oder gar in Krieg und Pandemie wie man annehmen könnte.
Die „Hausaufgaben“ wurden nicht gemacht! Eine nie dagewesene Verschuldung resultiert aus einem ehrgeizigen Breitbandprojekt, zu dem Klipphausen nicht gezwungen war. Wie auch in anderen Kommunen hätte das der Kreis umsetzen können.
Nein- es sollte ein lukratives Geschäftsmodell werden. Ein Perpetuum Mobile! Kein Banker könne die Marge ausrechnen schrieb noch im Sommer 2020 euphorisch der Ortsvorsteher von Taubenheim! Nun hat die Kommune bis weit in die nächste Dekade keine Spielräume für eine ordentliche Entwicklung die Infrastruktur, für die Sanierung kommunaler Wohnungen, für Heimatpflege, die Nutzung kommunaler Schlösser, einen nachhaltigen Neubau verschlissener Substanz usw.. Die enorme Pro-Kopf-Verschuldung ist bis 2030 nur gering rückläufig.
Ein Befreiungsschlag muss her. Die Bevölkerung muss wachsen!! Denn dann gibt es noch höhere Zuwendungen von Land und Bund, zudem verteilt sich die finanzielle Last auf mehr „Köpfe“. Für mehr „Köpfe“ muss man mehr Arbeit schaffen! Das ist immer das „schlagende“ Argument für alle Gewerbegebietserweiterungen in unserer Gemeinde.
Nun musste Herr Knöfel aber eingestehen und war sogar Stolz darauf, dass wir mehr „Einpendler“ als „Auspendler“ im Gewerbegebiet hätten. Wir schaffen also Arbeitsplätze für andere Gemeinden- ein solidarischer Akt! Das Gejammer von „zu wenig Kindern“ wäre längst Geschichte, hätte die Kommune ein ordentliches Angebot an sanierten Wohnungen. Doch 50% dieser Wohnungen können nicht bezogen werden- „Investitionsstau“, nennt man das! Dafür baut man auf „Grüner Wiese“ und hofft auf Investoren, die haben schließlich das Geld, das die Gemeinde nicht hat.
So beschloss der Gemeinderat auch in Sora ein neues Wohnbaugebiet südlich der Klipphausener Straße zu errichten. Man erwartet wohl ca. 15 Eigenheime. Auch dafür bedarf es Korrekturen am FNP. Schon unterhalb der Kirche gab es „satzungsgemäße Zugewinne“ von Bauflächen als Vorgeschmack der Entwicklung unserer „Kulturlandschaft“. Ein Bundeskanzler Helmut Kohl würde kaum noch Lust auf einen Zwischenstopp in Sora verspüren, gäbe es ihn denn noch!
Habt ihr Fragen, Ideen oder Hinweise dazu? Schreibt uns gern eine E-Mail an info@gruene-klipphausen.de
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