Einweihung Wanderhütte am Wanderweg zum Batzdorfer Totenhaus, 21.06.2025, 18:00

Auch nach dem Rückzug aus seiner langjährigen Arbeit im Gemeinderat bleibt unser Mitglied Manfried Eisbein nicht untätig. So war er im Rahmen seines Engagements im Lebensraum Scharfenberg e.V. wesentlich beteiligt an der Errichtung einer schönen Wanderhütte am Wanderweg zum Batzdorfer Totenhaus. Die Einweihung erfolgt am 21.06.2025 als eine Veranstaltung im Rahmen der Initiative „Kulturhauptdorf“.

Was hat die Wanderhütte mit uns Grünen zu tun?

Die Rastbank ist Teil unserer Kulturlandschaft und konsequent nachhaltig konzipiert. Sie greift traditionelle Bauweisen unserer Scharfenberger Bergbauregion auf, wie die hier äußerst rar gewordenen Nutschindeldächer. Gerade die aktuellen Bemühungen, die preisintensive Herstellung von Nutschindeln für die Baudenkmalpflege wirtschaftlicher zu gestalten, fußen auf einer mehrere Jahrzehnte andauernden Forschungsarbeit. Ziel war es, die Haltbarkeit von Holzschindeln zu erhöhen. Darum sollten verschiedene Behandlungen von Schindeln nebeneinander erprobt werden, quasi als Vorversuch für ein europäisches Schindelprojekt, das in Sachsen initiiert wurde.

Die Holzschindel war und ist in vielen europäischen Ländern beheimatet. Warum wurde aber gerade Rotbuche für diese Schindeln eingesetzt? In Vergessenheit geraten ist, dass selbst im Mittelalter Rotbuche als Bauholz Verwendung fand. Der Grund ist, dass dieser Baum sich in naturbelassenen Wäldern durchsetzt. Durch Klimawandel sind unsere, durch Monokultur geprägten Nutzwälder gestresst. Die erschreckenden Bilder von sterbenden Wäldern nach einem Borkenkäferbefall führten zu der Überlegung, wie resiliente Ökosysteme auch wirtschaftlich genutzt werden können. Durch spezielle Behandlungen gelingt es, Rotbuche Bauholzqualität zu verleihen. Ein Vorteil der Rotbuche ist zudem, dass sie sich gut imprägnieren lässt.

Wir engagieren uns für unsere Kulturlandschaft, weil sie durch Zersiedelung und aktuell unter rücksichtsloser Bebauung leidet. Mit der Wanderhütte im Netz vielbegangener Wanderwege im Naherholungsbereich zwischen Dresden und Meißen richten wir den Fokus auf gefährdete Werte.

Vor diesem Hintergrund danken wir allen Beteiligten, insbesondere den Forschungseinrichtungen, für die kollegiale Unterstützung. Die Pilgerakademie unterstützte das Projekt finanziell durch eine vom Sächsischen Landtag beschlossene Förderung. Unser Lebensraum Scharfenberg e.V. bewerkstelligte alle praktischen Arbeiten und die erhebliche Kofinanzierung. Der langjährige Vereinsvorsitzende, Dr. Gerhard Barthe, führte die schwierigen Absprachen mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Meißen zu einem guten Ende. So soll der schöne Ort nun mit dem Namen „Dr. Gerhard Barthe Blick“ an dessen vielfältiges Engagement erinnern.

Beitrag von Manfried Eisbein – Lebensraum Scharfenberg e.V.