Wie geht es weiter mit Schloß Gauernitz?

Seriöse Pläne oder trügerischer Schein?

Die Gemeinde Klipphausen will ihr Vorkaufsrecht in Anspruch nehmen, um Teile des Rittergutes Gauernitz zu erwerben. Endlich soll das ruinöse Dorfzentrum revitalisiert und einer Wohnnutzung zugeführt werden! Eine gute Sache – möchte man meinen – die wir immer wieder angeregt hatten!

Begründet wurde das Vorkaufsrecht mit dem Denkmalrecht und neuerdings auch mit dem B-Plan „Schloss und Rittergut Gauernitz“, der dank unserer Nachfrage im vorigen Jahr wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist.

Wir hatten am 02.11.2021, als das Vorkaufsrecht diskutiert wurde, unsere Bedenken eingeworfen. Denn wie glaubwürdig ist der Wille der Gemeinde, das Rittergut als Wohnstandort zu entwickeln, wenn dort die eigenen denkmalgeschützten Gebäude verfallen? Unsere damalige Einschätzung:

Kaum Chancen im Falle eines Rechtsstreites bei der ignoranten Haltung Klipphausens bezüglich kommunaler „Vitalisierung“ von Dorfzentren!

Der Hinweis auf die leeren Kassen wurde aus dem Plenum damit pariert, dass es hieß: „Dann verkaufen wir eben wieder, wenn wir es nicht schaffen!“. Dass sich das aber verbietet, hatten wir damals bereits betont. Zudem hat Klipphausen nicht erst einmal mit Investoren „danebengegriffen“. Nicht nur in Gauernitz! 

Zu diesen Unsicherheiten kommen nun noch „handwerkliche Fehler“ des Bürgermeisters hinzu, die er nur zu gern seinen Mitarbeiter*innen in die Schuhe schieben möchte. Das kann man in der anhängenden Begründung, des vom Gemeinderat erneut bestätigten Vorkaufswillen vom 05.07.2022 nachlesen. Die Gemeinde hat am 10.05.2021 mit Gemeinderatsbeschluss auf das Vorkaufsrecht des Flurstückes 540/e verzichtet. Hingegen bekundet sie am 02.11.2021 ihren Vorkaufswillen neu, ohne den alten Beschluss zu revidieren. Der war angeblich nur ein dummer Fehler der Verwaltung, wie Herr Knöfel jetzt erklärt, denn es waren ganz andere Flächen gemeint. Welche das waren, bleibt hingegen offen!

11.07.2022 – Beschwerde über fehlerhaftes Verwaltungshandeln des Bürgermeisters Mirko Knöfel in der Gemeinde Klipphausen zum absehbaren Nachteil der Kommune

Wenn sich Herr Knöfel seiner Sache so sicher ist, dann darf man natürlich getrost nachfragen. Dies haben wir getan:

  • Warum wurde die am 02.02.2022 vom Kreisbauamt Meißen angeordnete Sicherung der Ruine nicht vorgenommen, denn bei Sturmereignissen kann vom Gebäude eine erhebliche Gefahr ausgehen?
  • Wurde ein statisch konstruktives Konzept zur glaubhaften Sicherung der Substanz erarbeitet, denn die Kommune begründet ihr Vorkaufsrecht damit, dass sie dort das Original erhalten und nicht etwa eine Kopie schaffen möchte?
  • Wie sieht das Nutzungskonzept für das gesamte Areal aus, denn ohne die Einbindung in die Dorfstruktur wird es nicht gehen?
  • Wurden Fördermittel eingeworben und wenn ja, welche; die leeren Kassen gestatten keine weiteren zusätzlichen „freiwilligen“ Aufgaben im Gemeindegebiet? 
  • Wurde eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung eingeholt, denn diese ist die Voraussetzung auch für Sicherungsarbeiten?
  • Wurde der B-Plan Schloss/ Rittergut Gauernitz konsequent verfolgt, denn die dort vorgegebene Wegeführung ist weiterhin nicht umgesetzt?

Kritiker meinen, sie hätten bei der Kommune Klipphausen bislang kein glaubhaftes Interesse für Ortskerne entdecken können. Das Ganze wäre darum wohl auch von Beginn an nicht ernsthaft angefasst worden und wenn ja, dann wohl nur, um schließlich einen Investor „zu beglücken“, denn zu mehr reicht es hier nicht!

Nun, wir warten die Antworten des Bürgermeisters und der Kommunalaufsicht ab, haken gegebenenfalls nach, beteiligen die Öffentlichkeit und bilden uns danach ein Urteil.

Habt ihr Fragen, Ideen oder Hinweise dazu? Schreibt uns gern eine E-Mail an info@gruene-klipphausen.de 

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